Die Seele, die wir auf der nicht denkbaren, ursprünglichen Ebene immer sind, benötigt ein Gedankenkonstrukt, das wir “Ich” oder “Ego” nennen, um sich in einem Körper erleben und ausdrücken zu können.

In deiner Kindheit bist du im Normalfall bei Eltern aufgewachsen, die in einer durch Selbstablehnung mehr oder weniger verzerrten Realität leben. Sie haben gelernt, mit künstlichen Ängsten, Tun statt Sein, Kontrolle statt Vertrauen und allen möglichen weiteren Verzerrungen zu überleben, statt zu leben. Kinder laden sich die Gefühle der Eltern aus dem erlebten Bewusstseinsfeld herunter und passen sich so der Realität der Eltern an.

Sie übernehmen teilweise ganze Themenmuster der Eltern und leben diese unbewusst weiter. Manchmal manifestieren Kinder sogar Krankheiten, um Themen der Eltern im Außen aufzuzeigen. Häufig verbreitet sind da alle Formen von Allergien (Selbstannahme) und Hautkrankheiten (Abgrenzung im Außen).

Da Kinder noch das innere Lot für authentisches Verhalten in sich tragen, werden sie eine Zeit lang auf ihre Art und Weise den Eltern klar anzeigen, wenn diese im Denken, Fühlen und Handeln nicht kongruent, sprich unstimmig agieren bzw. eher reagieren.

Die Egos der Eltern, die über massive seelische Verletzungen ihrerseits schon im Abwehrmodus gegen weitere Verletzungen sind, werden zwangsläufig alles daran setzen, nicht weiter mit der Wahrheit belästigt zu werden.

Traumatische Erlebnisse erzeugen eine seelische Abspaltung

Eine Traumatisierung entsteht immer dann, wenn der seelische Schmerz eines Erlebnisses die Grenze des Verkraftbaren übersteigt und weder Flucht, noch Angriff ermöglichen, eine Situation zu verlassen. Erlebt ein Kind ein Trauma durch massive Ablehnung oder Manipulation bzw. Missbrauch, das sein Urvertrauen teilweise oder ganz bricht, kann dadurch entweder ein Teil der Lebensenergie über Angst blockiert werden, oder es spaltet sich sogar ein Teil des inneren Kindes ab und bündelt dessen Energie mit der Geschichte des Erlebten im Erinnerungsspeicher des Unterbewusstseins. Teilweise so sehr versteckt, dass er nicht mehr über direkte Erinnerungen zugänglich ist. Wir glauben dann an eine schöne Kindheit, die alles andere als das war.

Dieser abgespaltene Kindanteil verbleibt in einer Zeitschleife, in der er diese Ängste immer wieder erlebt. Der restliche Teil des Kindes wird körperlich erwachsen. Je nachdem, wie viele Anteile, wann abgespalten wurden, wird der Schwerpunkt der Entwicklungsreife eines Menschen nicht mal älter als 4-11 Jahre. 

Aus der Abspaltung heraus erlebst du dich nicht in deiner Mitte

Wenn man seinen seelischen Ursprung in einem Koordinatensystem mit dem 0|0 Punkt gleichsetzt, werden alle abgespaltenen Anteile willkürlich in den 4 Quadranten verteilt und je nach Schwere der Traumatisierung ist der jeweilige Anteil weiter von der Mitte entfernt. Jede Abspaltung repräsentiert somit ein eigenes “Ich”, das auf einer bestimmten Entwicklungsstufe stehengeblieben ist und über die Traumatisierung auf bedingte Aufmerksamkeit konditioniert ist, die wir aktuell noch als Liebe bezeichnen.

Die Seele reagiert in bestimmten Situationen auf die traumatisierte und verletzte Art und Weise eines Kindanteils. Dazu kann sie einen einzelnen, oder auch kombinierte Anteile als Ausdrucksform verwenden. Das erzeugt teilweise sehr seltsame Selbstbilder, Gedanken und Gefühle, die sich zwar vertraut, aber total unwirklich anfühlen. Je mehr wir uns mit unseren Gedanken identifizieren, desto weniger ist uns bewusst, dass wir uns nicht aus unserer Mitte heraus erleben. Wir landen ständig bei einem “zu viel”, oder einem “zu wenig”, da wir noch immer annehmen, uns aus der Mitte heraus zu erleben, dieser Ausgangspunkt aber ganz woanders im Wahrnehmungsbereich verortet ist.

Die abgespaltenen Kindanteile erzeugen aus ihrer erlebten Trennung heraus, eine massive Angst vor Veränderungen jeder Art. Sei es beruflich, in Beziehungen oder auch räumlich gesehen.

Koordinatensystem

In unserer inneren “Muppets Show” sind wir ständig alle Protagonisten gleichzeitig:

  • Einer, der gerade etwas erlebt.
  • Einer, der damit nicht einverstanden ist und etwas anders machen oder haben will.
  • Einer, der glaubt, dass man das aber nicht schafft.
  • Einer, der dem, der glaubt, dass man es nicht schafft, mitteilt, dass er selbst schuld ist, dass es gerade so schlimm ist.
  • Einer, der sich einredet, es dennoch schaffen zu können, wenn man sich nur genug anstrengt.
  • Einer, der am liebsten nichts verändern möchte, weil es so anstrengend ist.
  • .....

UND... Der Beobachter des ganzen Schauspiels, der das ganze nicht wertet und irgendwann durchschaut, dass man keiner der Protagonisten wirklich ist und man plötzlich eine Wahl hat, welcher Aussage man ganz entspannt, seine Wahrheit zuspricht.

Unbewusst suchen wir eine zentrierte Ausrichtung bei anderen Menschen, die  jedoch auch eine verschobene Mitte haben. Alternativ dienen Glaubenssätze und Regeln dazu, diese Mitte zu simulieren.

Es kann passieren, dass man zeitweise sogar in eine Regression verfällt, also kindliche Verhaltensmuster verstärkt auslebt. Wenn du das Gefühl hast, dass du deinen Körper nicht so richtig wahrnimmst, dann könnte das daran liegen, dass du sehr lange im Erleben eines abgespaltenen Kindanteils unterwegs warst und deinen Körper erst jetzt wieder voll belebst, oder dich noch immer aus dem Kindanteil heraus erlebst und dir daher dein Körper fremd erscheint.

Die sogenannte Midlifecrisis könnte durchaus auch mit einer Art leichten Regression verbunden sein, um die Abspaltungen sichtbar zu machen.

Die Struktur des verzerrten Egos geht sogar so weit, dass sie bedingungslose Liebe und “erwachtes Bewusstsein” vorgaukelt, um sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Das ist als spirituelles Ego bekannt.

Selbstablehnung als Grundmuster deiner Beziehungen

Im Grunde bedeutet Selbstablehnung, oder Selbstverurteilung einfach nur, dass du dich selbst nicht jeden Moment so annehmen kannst, wie du gerade bist und auch nicht die Situation, wie sie gerade ist.

Du hast als Kind immer wieder erlebt, dass deine natürlichen Grenzen übergangen wurden und dir vorgegeben wurde, wer du zu sein hast, was gut und was falsch ist und wie du dich zu verhalten hast.

Diese Ablehnung von Außen hat sich irgendwann in deiner Kindheit verselbstständigt und zeigt sich dir als Selbstablehnung, die dich blockiert und das Gefühl von Angst und Abwertung erzeugt.

Dein daraus erzeugtes Erleben hat sich tief als dein Selbstbild eingebrannt und du hast alle Beziehungen und Partnerschaften aufgrund dieses Selbstbilds vollkommen unbewusst gewählt. Auch wenn es dir dabei nie richtig gut ging, hast du dir ständig erzählt, warum das so sein muss und Gründe gefunden, warum du es nicht verdient hast, anders behandelt zu werden. Du warst es ja dein ganzes Leben lang nicht anders gewohnt.

Selbstablehnung wird langfristig zur Sucht. Du missbrauchst deine Erinnerungen und dein Umfeld, um dir immer wieder zu bestätigen, dass du nicht liebenswert und nicht gut genug bist. Das verzerrte Ego sucht förmlich nach Situationen, in denen es seine Selbstablehnung bestätigen kann. Alternativ ist es ständig damit beschäftigt, zu beweisen, dass die Ursache der Selbstablehnung nicht wahr ist, was voraussetzt, diese zuerst einmal für Wahr zu nehmen, um sie anschließend negieren zu können.

Wir werden in den seltensten Fällen überhaupt noch im Außen verletzt. Meistens geht unsere eigene Selbstablehnung mit den Erlebnissen im Außen in Resonanz und “erklingt” als Gefühlscocktail, der Schwere, Blockiertheit, Wut, Scham, Angst, Trauer etc. in uns erzeugt. Da wir so vertraut damit sind, uns mit unseren Gefühlen zu identifizieren, glauben wir diese Gefühle zu sein, statt einfach nur wahrzunehmen, dass sie da sind. Manchmal empfindest du die Liebe eines anderen Menschen auch als Ablehnung, weil noch Muster bei dir dahinter stecken, die dir bedingungslose Liebe als Lüge erscheinen lassen.

Wenn du deine Selbstablehnung nicht auflöst, wird deine Seelenebene diese körperlich als Krankheit manifestieren. Jedes Erleben, das nicht in Freude und Leichtigkeit erlebt wird, hat eine durch Selbstablehnung blockierte Lebensenergie, die du ja selbst bist, zu Grunde.

Du kannst dir die Blockaden so vorstellen, dass du einen Zip-Lock Beutel nimmst und einen Teil deiner Energie in Form von Wasser darin einsperrst. Sie ist zwar noch voll vorhanden, aber kann nicht mehr frei fließen. Jede Blockierung hat eine unterschiedliche Struktur und erzeugt daraus auch ein unterschiedliches Erleben. Ist zu viel Energie blockiert, bekommst du über Krankheiten ein unübersehbares Signal deiner Seelenebene.

Selbstablehnung erzeugt einen Energieraub

Solange wir im verzerrten Erleben auf verschiedenste Weisen traumatisiert und blockiert sind, erzeugt dieser Mangel an frei nutzbarer Energie das Gefühl von “zu wenig haben”.

Menschen nutzen diverse Verhaltensmuster um sich der Aufmerksamkeit und damit die Energie anderer Mensch zu Eigen zu machen. Schuldgefühle und andere Emotionen, die ein Konstrukt aus Gefühlen, Gedanken und einer Geschichte sind, dienen hervorragend, um Menschen positiv, wie negativ zu manipulieren, um ihre Energie in Form von Aufmerksamkeit und Gefühlen förmlich abzuziehen. 

Diese Energie erzeugt einen kurzfristigen Kick und kann in den weitesten Fällen nicht mal adäquat integriert und verarbeitet werden. Es ähnelt eher einem Drogenrausch mit anschließenden Entzugserscheinungen.

TIPP: Sobald du bemerkst, dass du in eine Selbstablehnung gehst, fang an zu lächeln. Du kannst nicht lächeln und dich selbst ablehnen. Dein Verstand wird das jetzt vermutlich lächerlich finden. Aber hey, der hat noch nie gelächelt.

Empathie und Hochsensibilität

Viele Menschen, die sich als hochsensibel und empathisch bezeichnen, hatten als Kinder die Herausforderung mit Eltern umgehen zu müssen, die kaum zu normalen Gefühlsäußerungen fähig waren. Jede noch so kleine Reaktion wurde durch das Kind um ein vielfaches verstärkt wahrgenommen und interpretiert, um ein Gefühl für Sicherheit und Geborgenheit zu bekommen. Diese Art der Vorverstärkung von Gefühlen wurde langfristig zu einer Verzerrung unter der viele Menschen heute leiden, da sie sich selbst als “zu viel” sehen und normale Gefühlsausdrücke überinterpretieren. Ihre persönliche Grenze ist weit vor der normalerweise erwarteten Schwelle und wird dadurch auch regelmäßig übergangen, weil sie dort einfach nicht vermutet wird. Das erzeugt regelmäßig Ängste und eine nahezu konstant ausgelöste Selbstablehnung mit Überempfindlichkeit.

Du bist auf der Suche nach Unterstützung auf deinem Weg in deine innere Mitte? Ich begleite dich gerne dabei.

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WICHTIG!

Ich bin keine Therapeutin und gebe hier explizit keine Heilversprechen ab! Jede Verwendung meines Wissens und Methoden geschieht auf eigenen Wunsch und eigene Verantwortung! Labile Menschen sollten sich immer professionelle Hilfe suchen und mit dieser zusammen die Seelenarbeit durchführen!

Der rote Faden